03.02.2018, 23:22 Uhr | MAZ

Neues Wohngebiet beschlossen

 Unter dem Namen „Fünfruten“ soll in Groß Kienitz ein neues Wohngebiet entstehen. Die Gemeindevertretung stimmte auf ihrer jüngsten Sitzung für die Pläne eines örtlichen Investors, der nicht nur ein Biotop retten sondern auch einen alten Bauernhof erhalten will. Deutlich skeptischer sieht man im Ort eine geplante Ferienhaussiedlung am Golfplatz.

Zu den rund 380 Einwohnern von Groß Kienitz werden sich demnächst einige Neubürger gesellen. Auf ihrer jüngsten Sitzung stimmte die Gemeindevertretung von Blankenfelde-Mahlow einstimmig für die Pläne des Wohngebiets „Fünfruten“.

Zwischen Dorfstraße und Kornstraße plant Dimitry Khazan, der Geschäftsführer der örtlichen Spedition „TAD Logistik“, den Bau von zwölf Einfamilien-, zwei Doppelhäusern und zwei Gewebegebäuden. „Das Gebiet soll der Struktur des Ortes Rechnung tragen“, sagte Planer Erik Haase vom Büro IDAS aus Luckenwalde bei der Präsentation des Vorhabens im Ortsbeirat. Deswegen seien kleine Häuser mit Gärten geplant. Die Grundstücke sollen eine Größe von rund 600 Quadratmetern haben.

 

 

Alter Bauernhof soll erhalten bleiben

Um das Wohngebiet vom benachbarten Gewerbegebiet abzugrenzen, soll ein breiter Grünstreifen angelegt werden. 60 Meter Abstand zwischen Wohnen und Gewerbe soll es geben. Noch offen ist, was mit dem seit Jahren verfallenden Bauernhof passieren soll. Der Bauherr, so hieß es von den Planern, würde die alten Mauern gern erhalten, jedoch nur, wenn dies technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar ist. Sollte der Hof abgerissen werden, soll der Neubau die Kubatur der früheren Gebäude aufnehmen. Dort könnte seniorengerechtes Wohnen oder ein ähnliches nicht störendes Gewerbe entstehen. 

Ortsvorsteher Robert Trebus (CDU) freut sich auf die neuen Einwohner im Ort: „Es ist gut, wenn es dort eine Entwicklung gibt.“ Mit dem neuen Wohngebiet könnte auch der allmählich verlandende Tümpel auf der 4,8 Hektar großen Fläche wiederbelebt werden, hoffen viele Groß Kienitzer. Geht es nach dem Ortsvorsteher, sind die „Fünfruten“ nicht das letzte Wohngebiet, das im Dorf entsteht. „Hinter der Kirche ist noch viel Platz für weitere Häuser“, sagt er. 

 

Feriensiedlung stößt auf Skepsis in Groß Kienitz

Dauerhaftens Wohnen ja, temporäres Wohnen nein – so hat die Gemeindevertretung für Groß Kienitz entschieden. Auf die Entscheidung zu den Fünfruten folgte ein Nein zu einer geplanten Ferienhaussiedlung am Golfplatz. Ein Berliner Investor wollte an der Ecke Eintrachtstraße und Priesterweg 14 Holzhäuser für Urlaubsgäste errichten. Nachdem bereits der Ortsbeirat das Vorhaben abgelehnt hatte, der Bauausschuss aber zustimmte, wollte sich die Gemeindevertretung nicht auf ein Votum einigen. Stattdessen sollen Investor und Ortsbeirat noch einmal ins Gespräch kommen. 

Über den zu erwartenden Verkehr sind beide Seiten noch uneinig. Während aus Sicht des Planer, ebenfalls das Büro IDAS aus Luckenwalde, nicht mehr Autos zu erwarten sind, fürchtet man im Ortsbeirat, dass die ohnehin schon stark durch das benachbarte Gewerbegebiet belastete Eintrachtstraße an ihre Kapazitätsgrenze stößt. „Man sollte sich langfristig fragen, ob Gewerbe dort sinnvoll ist“, sagte Robert Trebus. Planerisch zulässig ist es auf jeden Fall, wandte Marion Dzikowski, die stellvertretende Bürgermeisterin, ein. Ein Wohngebiet, wie es der Ortsbeirat dort wünscht, sei nicht einfach so möglich.